Ratgeber > Photovoltaik > Lohnt sich Solar?

Lohnt sich eine Solaranlage?

In einer Welt, in der Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen immer wichtiger werden, ist die Installation einer PV-Anlage eine überlegenswerte Option. Doch stellt sich die Frage: Lohnt sich eine Solaranlage wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie, wann sich die Investition in eine Photovoltaikanlage auszahlt, welche finanziellen Aufwendungen damit verbunden sind und welche technischen Details die Rentabilität beeinflussen. Erfahren Sie außerdem, wie Einspeisung und Eigenverbrauch die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage steigern können.

Picture of Lukas Rieß
Lukas Rieß

18. April 2024

Sichern Sie sich jetzt Ihr PV-Angebot!

Titelbild für den Ratgeber-Artikel Lohnt sich Solar?

Themen in diesem Artikel

Wie funktioniert eine Solaranlage?

Solaranlagen nutzen Photovoltaikzellen, um Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Solarmodule, die aus mehreren Solarzellen bestehen, erzeugen elektrischen Gleichstrom, sobald Licht auf die Zellen trifft. Wechselrichter wandeln diesen Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom um, der direkt genutzt, ins Stromnetz eingespeist oder in einem Batteriespeicher gespeichert werden kann.

Ein modernes Photovoltaiksystem umfasst in der Regel auch ein Energiemanagementsystem, das den Eigenverbrauch optimiert. So wird sichergestellt, dass der erzeugte Strom effizient genutzt wird und die Abhängigkeit vom Netzstrom minimiert wird.

Merkzettel:

Mit einer PV-Anlage ohne Stromspeicher erreichen Sie bereits bis zu 40 Prozent Autarkie!

Wann lohnt sich eine Solaranlage?

Eine Solaranlage lohnt sich besonders für Haushalte, die ihren Stromverbrauch teilweise oder komplett mit Solarenergie decken möchten. Mit steigenden Strompreisen und einer langfristigen Perspektive bietet die Eigenproduktion von Solarstrom erhebliche finanzielle Vorteile.

Einnahmen mit Solarstrom: Die Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist eine finanzielle Unterstützung für Betreiber von PV-Anlagen, die überschüssigen Strom ins Netz einspeisen. Seit 2024 wird sie halbjährlich um 1 % gesenkt. Die aktuelle Einspeisevergütung (Stand Februar 2025) beträgt 7,96 Cent/kWh.

Haushaltsstrompreise liegen aktuell bei weit über 35 Cent pro Kilowattstunde. Wenn Sie Ihren Solarstrom direkt nutzen, sparen Sie diese Kosten ein. Eine hohe Eigenverbrauchsquote, beispielsweise durch den Einsatz von Batteriespeichern oder elektrischen Geräten wie Elektroautos, macht die Investition besonders attraktiv.

Einspeisevergütung bei Überschusseinspeisung

Leistung der PV-AnlageEinspeisevergütung*
bis 10 kWp7,96 Cent/kWh
10 kWp bis 40 kWp6,88 Cent/kWh
40 kWp bis 100 kWp5,62 Cent/kWh

*Die Einspeisevergütungen gelten für Solaranlagen, die ab dem 01. Februar 2025 in Betrieb gehen. Quelle: §§ 48 Abs. 2, 49, 53 EEG 2023.

Die Rentabilität der Anlage hängt davon ab, wie Sie mit dem erzeugten Strom umgehen. Dabei stehen Ihnen zwei grundlegende Optionen offen:

  1. Sie installieren die Anlage hauptsächlich, um einen Großteil des erzeugten Stroms ins Netz einzuspeisen.
  2. Sie maximieren die Eigenverbrauchsnutzung, indem Sie so viel Solarstrom wie möglich direkt im Haushalt nutzen und nur überschüssigen Strom ins Netz einspeisen.

In den letzten Jahren hat sich die Eigenverbrauchsnutzung des erzeugten Stroms zunehmend als rentabel erwiesen, insbesondere im Haushaltsbereich. Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom zu einer Einspeisevergütung von etwa 8 bis 10 Cent pro Kilowattstunde. Angesichts der aktuellen Haushaltsstrompreise von 35 Cent und mehr bietet die Eigenverbrauchsnutzung ein erhebliches Einsparpotenzial für die monatliche Stromrechnung, was die Wirtschaftlichkeit und Refinanzierung der Anlage unterstützt.

Indem Sie einen Großteil des selbst erzeugten Stroms direkt im Haushalt nutzen, steigern Sie die Rentabilität Ihrer Anlage und verkürzen die Amortisationszeit. Sollten Sie neben dem Eigenverbrauch weiterhin überschüssigen Strom einspeisen, kann die Anschaffung eines Elektroautos oder Elektroheizungen als Zusatzheizung eine interessante Option sein.

Info:

Ab dem 1. August 2024 wird die Vergütung halbjährlich um 1 % reduziert. Es lohnt sich also, frühzeitig zu handeln!

Lohnt sich ein hoher Eigenverbrauch?

Eine optimale Balance zwischen Eigenverbrauch und Speicherkapazität sorgt dafür, dass die Wirtschaftlichkeit der Anlage gesteigert wird. Ein zu großer Speicher könnte die Investitionskosten erhöhen und die Amortisationszeit negativ beeinflussen.

  • Eigenverbrauch ohne Speicher: Ohne Stromspeicher können Einfamilienhäuser etwa 25 bis 35 % des erzeugten Solarstroms direkt nutzen. Das liegt daran, dass PV-Anlagen hauptsächlich tagsüber Strom produzieren, wenn der Strombedarf geringer ist, beispielsweise während Berufstätige nicht zu Hause sind. Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist, jedoch ist die Vergütung geringer als der finanzielle Vorteil des Eigenverbrauchs.

  • Eigenverbrauch mit Speicher: Mit einem Stromspeicher kann der Eigenverbrauch auf bis zu 70 % oder mehr gesteigert werden. Der Speicher sammelt tagsüber überschüssigen Strom und stellt ihn abends oder nachts bereit. Dies maximiert die Nutzung des erzeugten Solarstroms und minimiert den teuren Netzstrombezug.

Mehr über die Vorteile von einem hohen Eigenverbrauch finden Sie im folgenden Ratgeber-Artikel:

PV-Anlage mit Eigenverbrauch

Eigenverbrauch PV-Anlage: Das sollten Sie beachten!

Der Eigenverbrauch einer PV-Anlage ist entscheidend für alle, die ihre Stromkosten senken und unabhängiger von externen Stromanbietern werden möchten. Wenn Sie bereits eine Photovoltaikanlage besitzen oder über eine Anschaffung nachdenken, sollten Sie wissen, wie Sie den Eigenverbrauch optimieren können.

In

Weiterlesen »

Was kostet eine Photovoltaikanlage?

Die Kosten einer Photovoltaikanlage variieren je nach Größe, Leistung und Qualität der Komponenten sowie den Installationskosten. Eine typische Anlage für einen durchschnittlichen Haushalt kann zwischen 5.000€ und 25.000€ kosten. Der Preis beinhaltet die Anlage, einschließlich des Zubehörs, sowie die Installation und Inbetriebnahme. Dabei ist zu beachten, dass höhere Investitionen oft mit einer höheren Leistung und einem potenziell höheren Ertrag einhergehen. Auf einer Dachfläche von sechs Quadratmetern kann eine Leistung von 1 kWp (Kilowattpeak) erzeugt werden. Dies entspricht einer Stromerzeugung von etwa 800 bis 1.200 Kilowattstunden. Für Privathaushalte liegt die übliche Größe einer Solaranlage zwischen 4 und 10 kWp.

Welche Faktoren beeinflussen die Leistung einer PV-Anlage?

Natürlich ist die Nennleistung der PV-Module der entscheidende Faktor für den Ertrag Ihrer PV-Anlage. Je höher die potenzielle Leistung, desto größer ist die Stromausbeute. Es gibt jedoch weitere wichtige Kriterien, die den Ertrag beeinflussen:

  • Die regionsabhängigen Sonnenstunden variieren je nach Standort der Photovoltaikanlage. Im Norden sind sie beispielsweise geringer als im Süden.
  • Eine Ausrichtung gen Westen oder Osten führt zu einem Ertrag von etwa 80 Prozent des Maximalwerts. Eine Ost-West-ausgerichtete PV-Anlage erzeugt morgens auf der Ostseite und nachmittags auf der Westseite den meisten Strom, was eine gleichmäßige und effiziente Tagesenergieproduktion ermöglicht.
  • Bei einer Ausrichtung nach Norden verringert sich die erzeugte Strommenge auf etwa 55 bis 60 Prozent.
  • Der Neigungswinkel der PV-Anlage kann ebenfalls den Ertrag beeinflussen. Optimal ist ein Winkel von 30 und 40 Grad bei schrägen Dächern.
  • Neben den Modulen bestimmen auch Wechselrichter und Kabel den Anlagenwirkungsgrad.
  • Das Wetter variiert von Jahr zu Jahr, was zu Schwankungen im Ertrag führt. Schnee, der die PV-Module bedeckt, kann ebenfalls den Ertrag reduzieren.
  • Verschattungen durch bauliche Elemente wie Dachgauben, Schornsteine oder Satellitenschüsseln können den Ertrag mindern. Auch das Wachstum von Bäumen kann zu Schatten führen.
Bild von einem Mitarbeiter der Hanse Solar Technik GmbH zum Thema Beratung & Angebot
Interessiert an einer Solaranlage?

Der genaue Ertrag einer PV-Anlage ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und individuellen Bedürfnissen. In jedem Angebot berechnen wir Ihnen detailliert Ihren Stromertrag.

Lohnt sich eine PV-Anlage mit Stromspeicher?

Der Eigenverbrauch des mit der Solaranlage erzeugten Stroms kann durch den Einsatz von Stromspeichern deutlich erhöht werden. Diese Speichersysteme ermöglichen es, den überschüssigen Strom tagsüber zu speichern und ihn bei Bedarf am Abend oder bei geringerer Sonneneinstrahlung zu nutzen. Dadurch wird die Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöht und die Rentabilität der Anlage verbessert. Der Einsatz von Stromspeichern ist somit ein entscheidender Faktor, um den Eigenverbrauch zu erhöhen. Ein Haushalt mit einem 10-kWh-Speicher kann seinen Eigenverbrauch von 40 Prozent auf bis zu Prozent steigern.

Bild von zwei Mitarbeitern bei der Montage einer Photovoltaikanlage zum Thema Beratung & Angebot
Ihr Weg zu einer nachhaltigen Zukunft beginnt hier!

Lassen Sie sich jetzt unverbindlich und individuell zu Ihrer Photovoltaikanlage beraten – maßgeschneidert für Ihr Zuhause oder Unternehmen.

Fazit: Warum lohnt sich eine Solaranlage heute mehr denn je?

Die Kombination aus sinkenden Kosten für Photovoltaikanlagen, steigenden Strompreisen und attraktiven Einspeisevergütungen macht Solarenergie zu einer der besten Investitionen für die Zukunft. Mit einer gut geplanten Anlage und einer hohen Eigenverbrauchsquote können Sie nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Ihre Energiekosten langfristig senken.

Häufig gestellte Fragen

Die Amortisationszeit einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den Investitionskosten, der Sonneneinstrahlung am Standort und den Einspeisevergütungen. In der Regel liegt sie zwischen 8 und 15 Jahren.

Ja, eine regelmäßige Wartung der Solaranlage ist wichtig, um eine maximale Effizienz und Lebensdauer zu gewährleisten. Dazu gehören Reinigung der Module, Überprüfung der Verkabelung und regelmäßige Inspektionen durch Fachkräfte.

Die staatlichen Förderungen für Solaranlagen können je nach Land und Region variieren. Typische Förderungen umfassen Investitionszuschüsse, Einspeisevergütungen und steuerliche Anreize. Es lohnt sich, sich bei den örtlichen Behörden und Energieagenturen über aktuelle Förderprogramme zu informieren.

Ja, grundsätzlich ist es möglich, eine Solaranlage auf einem Mietobjekt zu installieren. In diesem Fall ist jedoch eine Zustimmung des Vermieters erforderlich. Es ist ratsam, die rechtlichen Rahmenbedingungen und mögliche Vereinbarungen im Mietvertrag im Voraus zu klären.