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PV-Anlage Carport: So nutzen Sie Ihr Carportdach für Solarstrom

Ein Carport schützt Ihr Auto vor Wind und Wetter – warum also nicht zusätzlich Strom damit erzeugen? Mit einer PV-Anlage auf dem Carport verwandeln Sie ungenutzte Fläche in eine nachhaltige Energiequelle. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für diese Lösung, denn sie ist flexibel, effizient und in vielen Fällen überraschend einfach umzusetzen.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann sich eine Photovoltaik auf dem Carport lohnt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und was bei Statik und Genehmigung zu beachten ist.

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Lukas Rieß

25. März 2025

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PV-Anlage auf einem Carport und Garagendach

Themen in diesem Artikel

Voraussetzungen für eine Photovoltaik-Anlage auf dem Carport

Damit sich die Installation einer PV-Anlage auf dem Carport wirklich lohnt, sollten einige Grundbedingungen erfüllt sein. Zunächst spielt die Dachfläche eine entscheidende Rolle: Optimal sind mindestens 15 bis 20 m², um ausreichend Module zu montieren. Die Ausrichtung sollte idealerweise nach Süden erfolgen, aber auch Ost-West-Ausrichtungen können mit modernen Wechselrichtern effizient genutzt werden.

Darüber hinaus kommt es auf die Bauweise des Carports an. Während stabile Metallkonstruktionen oft weniger Probleme bereiten, ist die Montage von Photovoltaik auf dem Holz-Carport eventuell mit leichten Herausforderungen verbunden. Holz arbeitet, verzieht sich durch Feuchtigkeit und benötigt eine gute Unterkonstruktion. Dennoch ist auch hier eine sichere und dauerhafte Installation problemlos möglich – wenn sie fachgerecht geplant und von einem Fachbetrieb umgesetzt wird.

Ist eine PV-Anlage auf dem Carport erlaubt?

In der Regel ist die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Carport erlaubt. Sie gilt meist als bauliche Änderung, nicht aber als eigenständiges Bauwerk. Dennoch sollten Sie die örtlichen Bauvorschriften nicht außer Acht lassen. Vor allem in dicht bebauten Gebieten oder bei freistehenden Carports kann es Auflagen geben – etwa in Bezug auf die Höhe oder den Abstand zur Grundstücksgrenze.

Wann braucht man eine Genehmigung für die PV-Anlage auf dem Carport?

Ob Sie eine Genehmigung benötigen, hängt von mehreren Faktoren ab. In den meisten Bundesländern ist die Installation einer PV-Anlage auf dem Carport genehmigungsfrei. Kritischer kann es werden, wenn das Carport durch die Solaranlage deutlich höher oder optisch wesentlich verändert wird, was in der Regel nicht der Fall ist.

Zudem kann der Bebauungsplan Ihrer Gemeinde besondere Anforderungen enthalten. In denkmalgeschützten Bereichen oder bei Gebäuden mit Ensemble-Schutz kann Photovoltaik auf dem Carport tatsächlich genehmigungspflichtig sein. Informieren Sie sich daher im Zweifel frühzeitig bei Ihrer Bauaufsichtsbehörde.

In den meisten Fällen ist die Installation einer PV-Anlage auf dem Carport oder Garagendach genehmigungsfrei. Eine separate Anzeige beim Bauamt ist in der Regel nicht erforderlich.

Genehmigungspflicht für PV-Anlagen auf Carports/Garagen in Norddeutschland

Ob eine Photovoltaikanlage auf dem Carport oder der Garage genehmigungspflichtig ist, hängt vom Bundesland und den örtlichen Vorschriften ab. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die Regelungen für Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern im direkten Vergleich.

BundeslandPV-Anlage auf Carport (Dachmontage)Freistehende PV-Anlage / SolarüberdachungBesonderheiten / HinweiseQuelle / Gesetzeslink
Schleswig-Holstein✅ genehmigungsfrei✅ bis 3 m Höhe und 9 m² Fläche genehmigungsfrei§ 63 LBO SH: Meist genehmigungsfrei, bei großen Konstruktionen Rücksprache empfohlenzur LBO SH §63
Hamburg✅ genehmigungsfrei⚠️ abhängig von Gestaltungssatzung oder Sichtbarkeit§ 60 HBauO: Flachdachanlagen können bei Sichtbarkeit genehmigungspflichtig seinzur HBauO §60
Niedersachsen✅ genehmigungsfrei✅ bis 3 m Höhe und 30 m² Fläche genehmigungsfrei§ 60 NBauO: PV auf Nebengebäuden meist unproblematischzur NBauO §60
Mecklenburg-Vorpommern✅ genehmigungsfrei⚠️ je nach Ausführung genehmigungspflichtig§ 61 LBauO M-V: Besonders bei aufgeständerten Modulen vorherige Prüfung empfohlenzur LBauO M-V §61
Bild von zwei Mitarbeitern bei der Montage einer Photovoltaikanlage zum Thema Beratung & Angebot
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Statik prüfen: Hält Ihr Carport die PV-Anlage aus?

Bevor die Montage beginnt, steht eine zentrale Frage im Raum: Hält das Carportdach die zusätzliche Last der Solaranlage aus? Denn Solarmodule, Schienen und Befestigungssysteme bringen schnell 15 bis 20 kg pro Quadratmeter auf die Waage – bei Regen oder Schneelast sogar deutlich mehr. Die Statik der PV-Anlage auf dem Carport sollte daher immer durch einen Fachmann überprüft werden.

Besonders bei älteren oder in Eigenregie errichteten Carports fehlt häufig ein statischer Nachweis. In solchen Fällen lohnt es sich, einen Statiker zu beauftragen oder zumindest den Rat eines Solarteurs einzuholen. So vermeiden Sie spätere Schäden und können Ihre Anlage langfristig sicher betreiben.

In der Regel wiegt eine PV-Anlage auf einem Carport nicht mehr als 250 bis 300 kg (circa 10 kg pro Quadratmeter) und kann von herkömmlichen Carports sicher gehalten werden.

Praxisbeispiel: Warum die Statikprüfung vor der Installation so wichtig ist

Ein anschauliches Beispiel aus unserem Arbeitsalltag zeigt, wie wichtig eine gründliche Vorabprüfung der Statik ist – und zwar bevor die PV-Anlage installiert wird. Bei einem unserer Kunden fiel uns bereits im Rahmen der Vor-Ort-Begehung auf, dass sich ein Längsbalken um bis zu 3 cm abgesenkt hatte.

Die Ursache: Die Dachkonstruktion ruhte einseitig auf einem Rundbogen. Ein tragender Eck-Stützbalken mit sicherer Verankerung im Boden fehlte – dadurch war das Gewicht der Dachlast nicht optimal verteilt. Die gesamte Konstruktion lag auf einem gebogenen Element, das für eine zusätzliche Belastung durch eine PV-Anlage statisch nicht ausgelegt wäre.

Carport mit Rundbogen hält Belastung nicht aus. PV-Anlage auf Carport.
Der Längsbalken hat sich bereits um ca. 3 cm abgesenkt.

Photovoltaik auf dem Holz-Carport – was ist zu beachten?

Holz ist ein beliebtes Baumaterial für Carports – optisch ansprechend, nachhaltig und flexibel. Dennoch bringt die Montage einer Photovoltaik auf dem Holz-Carport einige Besonderheiten mit sich. Zum einen müssen die Befestigungen so gewählt werden, dass sie das Holz nicht beschädigen oder schwächen. Zum anderen sollte auf Korrosionsschutz geachtet werden, denn Feuchtigkeit kann auf Dauer problematisch sein.

Außerdem ist bei Holzcarports besonders wichtig, die Verschraubungen fachgerecht auszuführen und regelmäßig zu kontrollieren. Wer diese Punkte berücksichtigt, kann auch auf einem Holzcarport eine zuverlässige und leistungsfähige PV-Anlage installieren.

Alternative: Balkonkraftwerk auf dem Carport installieren

Falls Sie keine größere PV-Anlage installieren möchten oder dürfen, kann ein Balkonkraftwerk auf dem Carport eine attraktive Alternative sein. Diese steckerfertigen Mini-Solaranlagen liefern bis zu 800 W Leistung und lassen sich unkompliziert auf dem Carportdach befestigen – ganz ohne Netzanschluss und ohne komplizierte Anmeldung.

Gerade bei Mietobjekten oder in Fällen, in denen die Photovoltaik auf dem Carport genehmigungspflichtig wäre, bietet ein Balkonkraftwerk eine einfache Lösung.

Bild von einem Mitarbeiter der Hanse Solar Technik GmbH zum Thema Beratung & Angebot
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Lohnt sich eine PV-Anlage auf dem Carport?

Ohne Zweifel: Eine PV-Anlage auf dem Carport ist eine clevere Möglichkeit, ungenutzte Flächen in nachhaltige Energie umzuwandeln – besonders dann, wenn das Hausdach ungeeignet oder bereits belegt ist. Mit der richtigen Planung, einer tragfähigen Konstruktion und – falls erforderlich – einer Genehmigung steht Ihrem Solarprojekt nichts im Weg.

Wichtig zu wissen: Wer online nach Photovoltaik Carport sucht, landet oft bei teuren Komplettsystemen. Wir setzen auf individuell geplante PV-Anlagen, die wir auf bestehende Carports abstimmen – technisch sinnvoll, wirtschaftlich durchdacht und professionell umgesetzt.

👉 Wir prüfen im Vorfeld, ob Ihr Carport grundsätzlich für eine PV-Anlage geeignet ist, und beraten Sie umfassend zu allen nächsten Schritten. Jetzt kostenlos beraten lassen!

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Carports mit Photovoltaik

Ist eine PV-Anlage auf dem Carport erlaubt?

Ja, in den meisten Fällen ist eine PV-Anlage auf dem Carport erlaubt und genehmigungsfrei, sofern der Carport selbst genehmigt oder genehmigungsfrei errichtet wurde. Es gelten jedoch regionale Unterschiede – z. B. bei Gestaltungssatzungen oder besonderen Bauvorgaben. Im Zweifel lohnt sich eine Rückfrage beim Bauamt.

In der Regel nicht, solange die PV-Anlage auf dem Carportdach montiert wird und keine baulichen Veränderungen wie Erhöhungen oder Aufständerungen vorgenommen werden. In besonderen Fällen – etwa in denkmalgeschützten Bereichen oder bei sichtbaren Flachdachanlagen – kann eine Genehmigung notwendig sein.

Bevor eine PV-Anlage installiert wird, sollte geprüft werden, ob die Konstruktion das zusätzliche Gewicht tragen kann. Besonders bei älteren oder individuell gebauten Carports (z. B. mit Rundbögen) kann es zu Problemen kommen. Als Fachbetrieb weisen wir auf mögliche statische Schwächen hin – eine fundierte Einschätzung sollte im Zweifel durch einen Statiker erfolgen.

Ein sogenannter Photovoltaik-Carport ist meist ein Komplettsystem mit integrierten Solarmodulen und tragender Stahlkonstruktion – oft sehr kostenintensiv. Wir hingegen planen und installieren klassische PV-Anlagen auf bestehenden Carports – individuell, wirtschaftlich und flexibel.

Ja, das ist möglich. Ein Balkonkraftwerk auf dem Carport kann eine einfache Lösung sein, wenn keine größere Anlage geplant ist. Wichtig ist eine sichere Montage und der Anschluss über eine geeignete Steckdose. Vor allem für kleine Haushalte oder zur Überbrückung ist das eine attraktive Alternative.

Ganz einfach: Lassen Sie sich von uns unverbindlich beraten. Wir prüfen, ob Ihr Carport für die Installation geeignet ist, zeigen technische Möglichkeiten auf und erstellen ein Angebot – abgestimmt auf Ihre Situation. Bei Bedarf unterstützen wir auch bei Fragen zur Anmeldung oder Förderung.